Yondu, unser Neuzugang

Keine Bange, das wird kein Jammerpost, ganz und gar nicht. Wir wollen euch nur über die Situation bei uns informieren.

Schon Monate vor meiner Erkrankung war uns klar, dass wir das Pensum, das wir 16 Jahre hatten, nicht mehr ewig schaffen und ab da haben wir aufgehört Tiere aufzunehmen. Nur für 3 kleine Notfälle haben wir eine Ausnahme gemacht. Für nur noch 3 Menschen auf dem Hof war es auf Dauer einfach zuviel.

Als ich dann im Januar von einem Tag auf den anderen komplett ausgefallen bin, war das übel, aber Alex und Daniel haben es gut hinbekommen. Im Frühsommer wurde unser immer zuverlässiger Helfer dann leider selbst sehr krank und Alex war ganz alleine mit allen Tieren am Stall. Die paar Zuhause konnte ich versorgen, sie sind der Grund, warum ich an manchen Tagen überhaupt aufgestanden bin, sonst wäre ich ganz vergammelt.

Dass uns gerade in der Situation unsere übrigen Helfer verlassen haben (manche durch schlimme Erkrankungen, andere aus privaten Gründen), verschärfte die Situation und wir waren froh, schon früh die Notbremse gezogen zu haben.

Ich bin immer noch raus aus der Versorgung der Tiere und kümmere mich darum gesund zu werden. Durch die natürliche Reduzierung des Tierbestandes durch Todesfälle und der Abgabe der Tiere vom Tierschutzbund in tolle neue Zuhause, haben wir eine Zahl erreicht, die für Alex gut zu händeln ist. Und nun, da die Futter- und Tierarztkosten explodieren, sind wir froh, dass nicht mehr so viele Tiere versorgt werden müssen. Denn schon so ist nicht klar, ob wir das auf Dauer finanziell hinbekommen. Ihr alle wisst, wovon ich schreibe.

Auch auf Vereinsebene habe ich bis ich gesund bin alles an Ruth übergeben und das funktioniert prima. Ruth ist einfach unbezahlbar. Bei Vermittlungen unterstützen wir gerne, aber wir selbst nehmen keine Tiere auf und übernehmen auch keine Fahrten mehr.

Uns geht es mit der Entscheidung gut, wir haben unser Leben deutlich stressfreier gemacht und lassen uns nicht mehr unter Druck setzen. Und auch den Tieren geht es so besser, weil nun mehr Zeit für sie bleibt.

Auf dem Foto, das ist übrigens unser Neuzugang Yondu, der am 16. April auf einem Feld in Rumänien gefunden wurde und seit Mai unser Mädelsrudel aufmischt.

Ich hoffe, dass ihr unseren Entschluss versteht, denn anders geht es nicht mehr. Der Gnadenhof bleibt ja bestehen und es sind immer noch genug Tiere hier, aber wir (momentan halt leider immer noch nur Alex, aber das ändert sich hoffentlich bald wieder) können uns so besser um die Tiere kümmern. Wir sind nur zu zweit, wie ganz am Anfang und das ist einerseits auch schön so. Und wenn mal Not am Mann ist, sind immer noch Bianca und Natascha da, die bei unseren Mitbewohnern mithelfen.

Weil es entspannter zugeht, eine neue Routine da ist, die Rollen neu verteilt sind und auch noch ein paar Entlastungen geplant sind UND es mir hoffentlich langsam besser geht, hoffen wir, dass wir dieses Jahr auch wieder eine Tierbescherung machen können. Die war immer so schön für die Tiere und die Menschen. Ganz ruhig und gemütlich…besinnlich eben.

Wir sehen positiv auf das, was noch kommt, auch gesundheitlich. Und wir würden uns freuen, wenn ihr bei uns bleibt. Ich persönlich freue mich besonders darauf wieder öfter hier zu schreiben, denn das kam definitiv zu kurz und tut mir so gut.

Begleitet uns auf unserem spannenden, oft lustigen, manchmal traurigen, aber immer herzlichen Weg gemeinsam mit den Tieren.

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